28.12.24 Wir starten wieder - und nehmen euch mit
"Hast du dir den Wecker gestellt", kam die Frage den Abend zuvor, als ich mich ins Bett legte und schon halb weggeduselt war. Die klare Antwort lautete: "Nein, brauch ich nicht!" Und siehe da - 5:16 Uhr ging ein Auge auf und kurz darauf das zweite. Ich war nicht putzmunter, aber wach und erledigte Wege, die nach einer Nacht zu erledigen sind - ich frühstückte. Ohne Frühstück - egal zu welcher morgendlichen Stunde - geht bei mir nix, gar nix. Der Hund wollte von mir noch nichts wissen, was nach den ganzen Weihnachtsfeiertagen und dem etwas länger liegen bleiben wohl schon eine Art Gewohnheit wurde. Ok - meine Freundin - im Folgenden Gerti genannt :) hatte eine andere Vermutung. Denn, nachdem er nach unserem letzten Urlaub völlig im Eimer war und kaum noch laufen konnte, die letzten beiden Tage mit mir früh joggen musste und einen Tag zuvor noch durch das Elstertal schleichen musste, weil wir bereits zu Hause Lust auf Wandern hatten, hatte er wohl seinen Spürsinn scharf geschalten, eins und eins zusammengezählt, wenn wir Sachen packen und demnach lieber seine Schnauze nochmal tief in seinem Schlafplatz vergraben. Doch all das nutzte nichts.
Irgendwann kam Gerti auch aus der Schlafphase die Treppe heruntergetaumelt und das Packen des Wohnmobils nahm seinen Lauf. Die meisten haben einen Namen für ihr Gefährt - wir nicht. Aber wir können uns auf "Wohnmobil" einigen. Ich bin ohnehin ein Freund davon Dinge beim Namen zu nennen und das in jeder Hinsicht. Minus 5 Grad zeigte das Thermometer bei uns an. Huh. Aber egal. Das Ziel lag vor Augen und - wie es immer so ist - wurde einen Abend vor Abreise anhand des Wetterberichtes festgelegt.
Sagen wir mal so - gereist sind wir schon staufreier, aber wir kamen an und schließlich sind wir nicht auf der Flucht, sondern auf den Weg in den Urlaub. Im Gegensatz zu vielen anderen ist unser genaues Ziel meist unbestimmt. Wir steuern keine Campingplätze an, wenn es nicht UNBEDINGT sein muss, weil allein das vorher Buchen für uns schon Stress bedeudet. Na gut - ich gebe zu, das "uns" im Satz zuvor müsste ich wahrheitsgemäß auf ein "mich" abändern, aber in Summe werden wir uns dann schon einig. Man stelle sich an dieser Stelle ein verschmitzt lächelnden Smiley vor.
Eisbaden wird einem hier zum Vorteil. JAAA, ich kann verstehen, dass warmes Wasser schöner ist auf der Haut, aber nicht gesünder. JAAA, ich kann auch verstehen, dass kurze (oder fast gar keine) Haare, weniger Pflege beanspruchen und schneller trocknen, aber es gibt für alles eine Lösung. Denn Probleme sind auch das nicht wirklich, wenn man betrachtet, welch Luxus wir im Allgemeinen haben.
Aber zurück - immerhin will der Leser der Zeilen auch wissen, ob und wo wir gelandet sind - und siehe da - Bad Hindelang war das grobe Ziel. Ganz liebe und nette Kunden brachten uns auf diese Tour. Tatsächlich sind auch sie heut hier her gereist. Getroffen haben wir uns zwar nicht, aber ganz liebe Grüße gehen an Kristin und Lars an dieser Stelle raus!
Einen Zwischenbericht der Reise zu einem Zwischenstopp muss ich aber noch niederschreiben. Ich lachte lautstark vor dem Geschäft. Meine Freundin - ihr wisst noch, wie sie genannt wird? - ist in Sachen Frühstück das Gegenteil von mir. Ruhe, richtige Zeit und passendes Futter sind wichtig. Bei früh halb sechs passt in dem Fall schon mal ein Kriterium nicht. Somit war sie hungrig und es kam zu einem Zwischenstopp. Nach dem Motto "happy wife, happy life" fragte ich, welche Bäckerei ich unweit der Autobahn anfahren solle. "Aral". Nun - da ich die Preise an Tankstellen kenne und gern meide, bat ich sie darum, mir nur ein normales Brötchen mitzubringen, während ich mich um den scheinbar noch immer ängstliches Hund kümmerte. Gerti aber konnte meine Bitte in Sachen Brötchen nicht erwidern und ließ mich verstehen, dass sie sich kümmere und etwas besorge, was mehr als ein normales Brötchen sei. Ich dachte wieder an "happy wife - happy life" (übersetzt: Glückliche Frau, glückliches Leben) und ließ sie ziehen. Als Schorsch - der besagte Hund und ich wieder am Auto zurück waren, kam auch die Gerti wieder. Ich sah große Augen, als ich nach dem Frühstück fragte und einen Zeigefinger, der in Richtung Stirn wanderte. Nun, die Preise belegter Brötchen ließen Sie zum Glück nicht ganz in Schockstarre verfallen, sodass sie noch in der Lage war uns 2 Laugenbrezeln zu organisieren. Danke! Auch lecker. Schön. Echt!
Aber zurück zum Ankunftsziel. Bad Hindelang. Mit Schnee. Temperaturen um die Null Grad. Die erste Runde im Schnee, Sonne genießen und die Aussicht. Einfach herrlich. Immer wieder lohnt sich eine Reise. Problem ist nur, dass meine dicke Jacke noch daheim hängt. Als es mir auffiel und ich es äußerte erntete ich auch Unverständnis. Ich lachte mich halb schief über diese Tatsache, dass die Jacke noch daheim war.
Wie ihr also seht - es läuft. Wir geben unser Bestes glücklich zu sein und nehmen euch gern gedanklich mit. Natürlich hoffen wir, dass wir ein Lächeln entlocken konnten - Bis bald, Gerti und Raik