Gebeutelt: Känguru verursacht 95.500 Euro Schaden
Im Kinofilm »Die Känguru-Chroniken« beschädigen Marc-Uwe Kling und sein tierischer Mitbewohner den Fuhrpark eines Immobilienhaies. Zwei Allianz Experten haben sich den Fall angesehen. Fazit: Das Känguru ist hoffentlich haftpflichtversichert
Ein vorlautes Tier verändert das Leben des Kleinkünstlers Marc-Uwe. Davon handeln »Die Känguru-Chroniken« des Autors, Liedermachers und Kaberettisten Marc-Uwe Kling. Die Bücher und Hörbücher über das Känguru haben sich bereits millionenfach verkauft. Anfang 2020 erschien der gleichnamige Kinofilm. Die Fortsetzung »Die Känguru-Verschwörung« soll Ende August 2022 auf die Leinwand kommen.
Und darum geht es: Als bekennender Kommunist hat das Känguru ein gestörtes Verhältnis zu Eigentum. Dass der Görlitzer Park in Berlin-Kreuzberg weichen soll, damit der Immobilienhai Jörg Dwigs ein Hochhaus-Projekt verwirklichen kann, passt dem Beuteltier gar nicht. Gemeinsam mit Marc-Uwe geht es gegen Dwigs vor. Dabei nehmen unter anderem drei Porsche 911 Carrera, Baujahr 1998, Schaden. Die Allianz Experten Martin Steinhoff und Christopher Arndt haben sich den Film einmal genauer angesehen und drei interessante Haftpflicht-Szenarien entdeckt.
Szene 1: Prügel für den Porsche
Gemeinsam mit Marc-Uwe provoziert das Känguru eine Gruppe von Neonazis so lange, bis diese mit Baseballschlägern auf den geparkten schwarzen Porsche von Jörg Dwigs eindreschen. Ergebnis: Alle Scheiben zerspringen, es gibt diverse Beulen. Als Dwigs die Randalierer bemerkt, sagt er nur gelangweilt: »Ich hoffe, ihr seid gut versichert.«
Das sagen die Schadenexperten: Wäre das Känguru der Täter, müsste es tief in den Beutel greifen. Denn die Wiederbeschaffungskosten für einen 911er liegen, je nach Ausstattung und Kilometerstand, bei etwa 29.000 Euro. Nehmen wir aber mal an, dass das Känguru eine Privat-Haftpflichtversicherung bei der Allianz abgeschlossen hat. In diesem Fall kümmert sich die Allianz um die Abwicklung und stellt fest, dass der Schaden nicht durch das Beuteltier, sondern durch die vier Nazi-Schläger verursacht wurde. Die Haftpflicht wehrt die falschen Anschuldigungen ab. So kann der Gerechtigkeit Genüge getan werden: Die Täter müssen für die Schäden aufkommen, und das Känguru bleibt von den Forderungen verschont.
Szene 2: Der Porsche im Pool
Das Känguru betrinkt sich auf der dekadenten Luxusparty des Immobilienmoguls. Im Wohnzimmer parkt ein roter Porsche. Als das Beuteltier mit Marc-Uwe fliehen muss, setzt es sich ans Steuer, rast mit dem Auto durchs Apartment, rammt Teile der Wohnungseinrichtung und das Büfett. Schließlich steuert es den Wagen durch eine Glasfront direkt in den Pool, in dem der Porsche langsam versinkt.
Das sagen die Schadenexperten: Sich betrunken hinters Steuer zu setzen, ist immer eine schlechte Idee. Davon abgesehen empfiehlt es sich, dass Dwigs den Schaden seiner Allianz Vollkasko- und Kfz-Haftpflichtversicherung meldet. Denn grundsätzlich ist erst einmal das Auto versichert und nicht der Fahrer. Die Vollkasko ersetzt das versenkte Fahrzeug, das als Totalschaden einzustufen ist (Wiederbeschaffungskosten je nach Laufleistung und Ausstattung rund 29.000 Euro). Die kaputte Glasfront (etwa 3000 Euro) und die sonstigen Schäden am Essen und Pool (2500 Euro) würden ebenfalls von der Kfz-Haftpflicht übernommen werden. Aber auch die Privat-Haftpflicht des Kängurus ist gefragt, denn die übernimmt die Kosten für die Selbstbehalte, die in der Vollkasko und Kfz-Haftpflicht verblieben sind, und auch die Kosten, die sich durch die Rückstufung der Schadenfreiheitsklasse ergeben.
Szene 3: Der goldene Porsche
Showdown: Am Ende des Films versucht Immobilienmogul Dwigs, das Wohnhaus von Marc-Uwe und dem Känguru mit einem Bagger abzureißen. Doch das Känguru hängt sich todesmutig an die Baggerschaufel, und Marc-Uwe schafft es, Dwigs in einem wilden Handgemenge aus dem Führerhaus zu schmeißen. Daraufhin fällt das Känguru aus der Baggerschaufel und die wiederum auf den goldenen Porsche des Immobilienhaies. Ergebnis: Totalschaden.
Das sagen die Schadenexperten: Dieser Fall schreit geradezu nach der Privat-Haftpflicht des Kängurus und im Übrigen auch nach der von Marc-Uwe. Gemeinsam versuchen sie, dem Wahnsinn des Bösewichts Einhalt zu gebieten. Der dritte und letzte Porsche segnet das Zeitliche! Der Schaden liegt hier aufgrund der Sonderlackierung in Gold etwas höher als in Szene 1 und 2: bei rund 32.000 Euro. Einen Teil davon wird Bösewicht Dwigs aber selbst tragen müssen. Da er den Bagger anfangs selbst steuerte, hat er Mitschuld an der Zerstörung. Das muss das Känguru aber nicht stören, denn Jörg Dwigs zu erklären, dass in Deutschland ein faires und ausgeglichenes Schadensersatzrecht gilt, übernimmt die Allianz. Den Schaden, den das Känguru und Marc-Uwe verursacht haben, zahlt ihre Privat-Haftpflichtversicherung.
Gesamtsumme dieser tierischen Schadenakte:
95.500 Euro
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