Cyberversicherung: Notwendiger Schutzschild in der digitalen Welt?
Cyberkriminalität ist längst kein seltenes Phänomen mehr. Während früher große und wertvolle Unternehmen gezielt attackiert wurden, ist es heute möglich, viele tausende Angriffe innerhalb weniger Sekunden auf willkürliche Rechner zu starten. Die Folgen reichen im schlimmsten Fall bis zur Bedrohung der eigenen Existenz, beispielsweise durch finanzielle Schäden. Eine Cyberversicherung schützt genau hiervor – doch lohnt sie sich für den privaten Bereich?
Wie viele Cyberangriffe gibt es in Deutschland wirklich?
In den letzten zwanzig Jahren ist die Zahl der Cyberangriffe in Deutschland kontinuierlich angestiegen, längst sind nicht mehr nur Unternehmen und Behörden betroffen. Laut dem aktuellen Lagebild Cybercrime 2024 des Bundeskriminalamts (BKA) wurden alleine im vergangenen Jahr über 130.000 Fälle in diesem Deliktbereich registriert. Die Dunkelziffer wird mehr als dreimal so hoch erwartet, da viele Angriffe unbemerkt bleiben oder gar nicht erst gemeldet werden.
Besonders betroffen sind kleine Unternehmen, Selbstständige oder Privatpersonen, die sich nicht ausreichend gegen die Angriffe aus dem Netz schützen. Viele Schäden entstehen durch das Klicken auf falsche E-Mails oder andere menschliche Fehler. Die Folgen reichen von Identitätsdiebstahl über Kontoplünderung bis hin zu Rufschädigung oder Erpressung.
Die Cyberversicherung deckt genau diesen vulnerablen Bereich ab und erstattet im Schadensfall die entstehenden Kosten sowie mögliche Ausfälle, je nach Tarif. Doch viele Privatpersonen sowie Selbst-ständige zögern, eine Police in diesem Bereich abzuschließen. Oft sind die Bedenken vor zu hohen Beiträgen zu groß und die Personen denken, sie wären unattraktiv für einen Angriff.
Die Leistungen einer Cyberversicherung
Ziel der Cyberversicherung ist es, die finanziellen Folgen eines Angriffs abzufedern und im Ernstfall schnell zu reagieren. Zudem hilft sie dabei, spätere Angriffe durch Prävention zu verhindern. Die Leistungen umfassen typischerweise unter anderem die folgenden:
• Kostenübernahme bei Datenwiederherstellung oder Neuanschaffung
• Haftungsschutz und rechtliche Beratung (z. B. beim Datenschutz)
• Krisenmanagement und Beratung zur Schadensbegrenzung
• Ersatz von Umsatzeinbußen (je nach Tarif)
• Zugang zu IT-Profis zum Aufspüren der Angreifer
Wichtig: Der Umsatzausfall ist ein wichtiger Aspekt, den alle Selbstständigen oder Unternehmer mit-versichern sollten. Denn dauert die Reparatur des Schadens einmal mehrere Wochen an, gehen schnell tausende von Euros verloren.
Wer braucht wirklich eine Cyberversicherung?
Grundsätzlich kann man heute sagen, dass die Cyberversicherung für beinahe alle Menschen sinnvoll ist. Schließlich speichern wir alle sensible Daten im Internet und sind Tag für Tag auf unsere Rechner angewiesen. Das Risiko eines Angriffs gibt es also nicht nur für Unternehmer, sondern auch für Privatpersonen.
Besonders wichtig ist die Cyberversicherung beispielsweise für Selbstständige, welche auf IT und digitale Daten angewiesen sind. Auch Arztpraxen, Agenturen oder Kanzleien arbeiten mit sensiblen Kundendaten, was die Cyberversicherung unausweichlich macht. Onlinehändler und Unternehmen mit digitalem Geschäftsmodell brauchen die Versicherungspolicen, da ihr Einkommen nur auf dem Internet aufbaut.
Denn: Laut dem Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) lag der durchschnittliche Schaden bei einem Cyberangriff auf ein kleines Unternehmen im Jahr 2024 bei rund 20.000 Euro. Viele Selbstständige oder kleine Betriebe geraten durch Kosten in dieser Größenordnung in finanzielle Schieflage und können den Betrieb nicht aufrechterhalten.
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