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Ehe und Finanzen: Ein Blick auf die Risiken
In einer langjährigen Partnerschaft oder Ehe ist es oft selbstverständlich, dass beide Partner sich gegenseitig unterstützen - auch finanziell.
Wenn einer der Partner weniger arbeitet oder sich ganz auf die Kinderbetreuung konzentriert, gleicht der andere Partner dies aus. Dies mag kurzfristig eine praktikable Lösung sein. Doch bei einer Trennung zeigt sich, dass diese Regelung vor allem dem Hauptverdiener zu Gute kommt.
In vielen Fällen ist es der Mann, der über Jahre hinweg ein gutes Einkommen erzielt, beruflich aufsteigt und regelmäßig in die Rentenkasse einzahlt. Er sorgt zudem privat vor, um seine Rentenansprüche zu erhöhen. Diese Rollenverteilung bringt kurzfristig finanzielle Vorteile, denn oft verdienen Männer mehr als ihre Partnerinnen, was die Versorgung der Familie erleichtert.
Frauen hingegen verzichten häufig auf berufliche Qualifikationen und Karrierechancen, was dazu führt, dass sie kein eigenes Einkommen und keine eigene Altersvorsorge aufbauen können. Bei einer Trennung, stehen viele Frauen finanziell schlechter da.
Statistiken zeigen, dass Frauen nach einer Scheidung etwa 40 Prozent weniger Geld zur Verfügung haben, was wiederrum Auswirkungen auf die Möglichkeit hat, für das Alter vorzusorgen.
Die Herausforderungen nach einer Trennung
Frauen sind nach einer Trennung oft doppelt benachteiligt: Sie verlieren nicht nur die finanzielle Sicherheit, sondern auch die Möglichkeit, sich eigenständig eine Rente aufzubauen. Wer sich darauf verlässt, nach einer Scheidung ausreichend Unterhalt zu erhalten, könnte enttäuscht werden. Das reformierte Unterhaltsrecht von 2008 hat die Ansprüche deutlich eingeschränkt, um mehr Frauen zur beruflichen Eigenverantwortung zu ermutigen.
Das Ehegattensplitting bietet jedoch weiterhin finanzielle Anreize für das traditionelle Alleinverdiener Modell. In Deutschland tragen Frauen im Vergleich zu anderen westlichen Ländern am wenigsten zum Familieneinkommen bei, was langfristig zu einer geringeren staatlichen Rente führt.
Versorgungsleich und Witwenrente
Im Falle einer Scheidung wird ein Versorgungsausgleich vorgenommen. Die während der Ehe erworbenen Rentenansprüche werden addiert und gleichmäßig auf beide Partner verteilt. Doch allein darauf zu vertrauen ist riskant, da die Höhe des Ausgleichs von der Dauer der Ehe und den Beiträgen des Hauptverdieners abhängt.
Auch der Tod des Ehepartners kann finanzielle Unsicherheiten mit sich bringen. Die Witwenrente, die Hinterbliebene erhalten, reicht meist nicht aus, um den Lebensstandard zu halten. Ohne eigene Altersvorsorge wird die finanzielle Situation schnell angespannt.
Ehevertrag als Absicherung
Ein Ehevertrag kann helfen, Vermögensverhältnisse im Falle einer Scheidung zu regeln. Frauen lehnen dies jedoch oft ab, weil sie ihn als unromantisch empfinden oder Nachteile befürchten. Tatsächlich wird der Ehevertrag häufig vom finanziell besser gestellten Partner, meist dem Mann, vorgeschlagen.
Eigenständige Altersvorsorge
Unabhängig vom Beziehungsstatus ist es wichtig, die Altersvorsorge selbst in die Hand zu nehmen. Berufstätige Frauen sollten die betriebliche Altersvorsorge (bAV) nutzen, die durch Entgeldumwandlung steuer- und sozialversicherungsbegünstigt ist. Arbeitgeber können durch das Betriebsrentenstärkungsgesetzt (BRSG) gefördert werden, wenn sie eine arbeitgeberfinanzierte Altersvorsorge anbieten.
Frauen, die nicht oder nur wenig arbeiten, sollten sich Gedanken über eine private Altersvorsorge machen. Die Riester-Rente ist eine flexible Option, die staatliche Förderung bietet und an individuelle Lebenssituationen angepasst werden kann.
Private Rentenversicherung und fondgebundene Optionen
Eine private Rentenversicherung bietet Sicherheit durch garantierte lebenslange Leistungen und Überschussbeteiligungen.
Für risikobereite Anleger kann eine fondgebundene Rentenversicherung eine Interessante Option sein, die höhere Renditechancen bietet, jedoch auch auch von den Börsenentwicklungen abhängt.
Fazit: Vielfalt der Vorsorgemöglichkeiten
Es gibt keine einheitliche Lösung für die Altersvorsorge. Vielmehr ist es wichtig, auf mehrere Säulen zu setzen, um den Lebensstandard im Alter zu sichern. Eine kombination aus gesetzlicher Rente, privater und betrieblicher Altersvorsorge bietet die beste Grundlage für eine sorgenfreie Zukunft.